Der Vor-Ort-Termin
Haben Sie nun eine Auswahl an Fachbetrieben zusammengestellt, können Sie nun die Termine für die Vor-Ort-Beratung vereinbaren. Bestenfalls legen Sie gleich zwei oder drei Termine für verschiedene Solarthermieanbieter fest, um diese wieder besser miteinander vergleichen zu können. Was bei einer Beratung angesprochen werden sollte, möchten wir Ihnen hier gerne mit einer Checkliste aufführen.
- Der Solarthermieanbieter wird bei dem Vororttermin die Gegebenheiten Ihrer Immobilie aufnehmen um im Anschluss die Auslegung Ihrer Solaranlage vornehmen zu können. Dazu wird er Ihre gesamte Immobilie begutachten. Hier sollten Sie bestenfalls alle Baupläne und weitere Unterlagen bereitstellen.
- Wichtige Faktoren werden hierzu geprüft, wie zum Beispiel die Dachausrichtung oder Dachlastreserve, Dachneigung und Energieeffizienz des Gebäudes. Entscheidend ist auch der Warmwasserverbrauch in Ihrem Haushalt und welchen Nutzen Sie aus Ihrer Solarthermieanlage ziehen möchten. Möchten Sie lediglich das Brauchwasser durch die Anlage erwärmen oder soll die hergestellte Energie auch Wärme für die Heizung bereitgestellt werden? Je genauer die Solaranlage auf den Wärmebedarf angepasst ist, desto wirkungsvoller kann sie arbeiten.
- Wird Ihr Dach im Tages- oder Jahresverlauf durch umliegende Bäume oder Nachbargebäude verschattet?
- Aufgrund der genauen Begutachtung des Daches kann geprüft werden, wie die Kollektoren am effizientesten installiert werden können. Es gibt zwei Varianten der Montage, die Aufdachmontage und Indachmontage. Bei der Aufdachmontage werden die Kollektoren direkt auf dem Dach installiert und bei der Indachmontage können die Kollektoren direkt in der Dachhaut verbaut werden. Bei der Indachmontage gibt es einige Faktoren die zu beachten sind. Bei der Durchdringung der Dachhaut ist darauf zu achten, dass hierdurch keine Undichtigkeiten oder statische Probleme entstehen. In Schneegebieten sollte die Dachlastreserve genau inspiziert werden und es müssen Vorkehrungen getroffen werden, damit die Kollektoren vom Schnee befreit werden.
- Wie soll der Solarkreislauf verlegt werden? Entweder verlegt man die Rohre durch einen Schacht im Haus, einen freien Schornstein oder mit entsprechender Isolierung kann der Solarkreislauf auch am Haus entlang gelegt werden. Jedoch sollte dies eher eine Notlösung sein.
- Wie groß sollte der Speicher sein? Dies hängt ganz davon ab für welches System Sie sich entscheiden (Brauchwassererwärmung oder zusätzliche Heizungsunterstützung). Entscheidend für die relevante Größe des Speichers sind auch die Personen im Haushalt, die Kollektorfläche, das Gebäude und das bestehende Heizsystem, denn gegebenenfalls kann die solarthermische Anlage mit einem bestehenden Speichersystem verknüpft werden.
- Wie fällt der Deckungsgrad bei Ihrem Anbieter aus und lässt er sich gegebenenfalls optimieren? Bei thermischen Solaranlagen zur Warmwasserbereitung ist eine 50-60% solare Deckungsrate sinnvoll. Bei der Unterstützung der Heizung liegen die Werte gewöhnlich zwischen 15-30%. Interessant zu wissen ist auch, wie andere Kollektorarten den Wärmeertrag beeinflussen.
- Informieren Sie sich über Fördergelder (BAFA-Förderung) und Finanzierungskonzepte von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Lassen Sie sich genaue Aufstellungen anfertigen, indem Sie die Ertrags- und Wirtschaftlichkeitsberechnung ersehen können.